Intraarterielle Melphalantherapie
Quelle: http://augenklinik.wtz-essen.de_
Bei der intraarteriellen Chemotherapie wird ein chemotherapeutisches Medikament (in der Regel Melphalan) über einen über die Arterie eines Beines bis nahe an die Augenhöhle vorgeschobenen Katheter direkt in das Blutgefäßsystem des Auges gegeben. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass Chemotherapeutika nicht im ganzen Körper wirken und lokal eine hohe Konzentration erreicht wird, erfordert aber einen hohen apparativen Aufwand und hat spezifische Risiken, die wesentlich durch die Katheterisierung von wichtigen Blutgefäßen bei in der Regel kleinen Kindern bedingt sind. Diese Methode wird schon seit mehr als 20 Jahren in Japan durchgeführt und hat durch das Engagement der New Yorker Arbeitsgruppe in der letzten Zeit weltweite Aufmerksamkeit erlangt. Der Stellenwert der Methode ist noch unklar. Gesichert ist, dass in einzelnen Fällen Tumorkontrollen erreicht werden, die mit anderen Methoden nicht erreicht werden können. Offensichtlich bestehen aber auch spezifische Risiken durch die Punktion der Arterie; häufig lässt die anatomische Situation aber auch keine gezielte Platzierung des Katheters zu. Im Einzelfall muss über den Einsatz dieser Methode unter Würdigung aller anderen Alternativen entschieden werden.